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Spektakuläre Käferrettung im Naturschutzgebiet Heidkoppelmoor
Kurz vor Beginn des Frühjahrs fällte das Gut Wulfsdorf in Absprache mit dem NABU und der zuständigen Revierförsterei Volksdorf drei Eichen am Rande einer Wiese im Naturschutzgebiet (NSG) "Heidkoppelmoor und Umgebung". Die Bäumen drohten in den Zaun einzuwachsen und auf die Weide der Rinder zu stürzen, die dort im NSG als Landschaftspfleger grasten.
Nach der Fällung blieb das Holz liegen und sollte später geholt werden, um es zu Holzhackschnitzeln für die Beheizung des Gutes zu schreddern.
Die warme Frühsommersonne im Mai und Juni entlockte den Stämme aber einen intensiven Eichenholzduft, so dass auf Eichen spezialisierte Käfer der ganzen Umgebung angelockt wurden. Diese Käfer von beachtlicher Größe und beeindruckender Färbung entdeckte Thomas Behrends, einer der Schutzgebietsbetreuer des NABU Ammersbek. Er identifizierte die folgenden Arten:
- Hornissenbock Plagionotus detritus (Foto oben links),
- Eichenwidderbock Plagionotus arcuatus (Foto oben Mitte und rechts),
- Leiterbock Saperda scalaris (Foto unten links),
- Antilopenbock Xylotrechus antilope (Foto unten Mitte),
- Gelbbindiger Zangenbock Rhagium bifasciatum (Foto unten rechts),
- Wespenbock Clytus arietis,
- Schwarzfleckiger Zangenbock Rhagium mordax,
- Bunter Scheibenbock Phymatodes alni,
- Splintbock Leiopus nebulosus,
- Werftkäfer Lymexylon navale,
- Großer Eichen-Prachtkäfer Agrilus biguttatus und weitere Eichen-Prachtkäferarten
Das Erstaunliche war nicht nur die wirklich besondere Artenvielfalt, sondern auch, dass gerade die seltenen Arten wie der Hornissenbock (Rote Liste 2, sehr selten in Schleswig-Holstein) hier wirklich häufig waren und zeitweise über 100 Bockkäfer auf den Eichen herumliefen.
Thomas schilderte das Problem Johannes Hets vom Wulfsdorfer Hof und dem Volksdorfer Revierförster Alexander Knöttgen, der für die Bäume zuständig war, da der Wald im Eigentum Hamburgs ist. Gut Wulfsdorf war sofort bereit, den Teil des Brennholzes zu opfern, der besonders von Käfern besiedelt worden war, und Knöttgen bot an, dieses schwere Holz per Tragschlepper an einen guten Platz zu schaffen.
Im September kam er mit seinem 16-Tonnen-Forwarder und plazierte die ausgewählten Holzteile an einem sonnigen Waldrand. Nun liegt es trocken und wird über viele Jahre hinweg Lebensraum mehrerer Generationen von Käfern vieler verschiedener Arten sein. Ein langjähriges Biotop ist entstanden.
Siehe auch unserer Pressemitteilung vom 18.9.23: " Bedrohte Insekten vor dem Ofen gerettet "