NABU - Gruppe Ammersbek e.V.


Biotopzerstörung statt flächensparende Bauleitplanung in Lottbek

Rahmenplanung mit Biotopzerstörung

Der Schildbürgerstreich setzt sich fort, man könnte darüber grinsen, wenn er nicht teuer und traurig wäre. Es geht um eine Fläche unterhalb des Parkplatzes am Bültenbarg, die, weil sie auf glazialen Sanden und in voller Sonne liegt, eine besondere, schützenswerte Flora und Fauna entwickelt hat.

Somit ist sie ein Biotop und fällt unter gesetzlichen Schutz. Sie hat aber schon eine absurde Geschichte vielfältiger Vernichtungsversuche hinter sich: Erst wurden dort viele Bäume gepflanzt, weil man nicht wusste, wohin man die pflanzen sollte, die per Ausgleichspflicht gepflanzt werden mussten. Die Bäume wurden dann wieder herausgerissen. Einige Jahr später wurde dort, ebenfalls als eine verpflichtende Ausgleichsmaßnahme, eine Rauchschwalbenhaus gebaut (noch immer schwalbenfrei), entgegen dem von der Verwaltung eingeholten Rat des NABU zu einem sinnvolleren Standort. Leider führte diese Naturschutzmaßnahme zu Naturzerstörung, nämlich von Flächen einer Sandbienenkolonie und die Gemeinde wurde vom Kreis verdonnert, dies mit einem offenen Sandstreifen auszugleichen.

Nun soll die Umwandlung dieses Sandstreifens und des angrenzenden wertvollsten Biotopbereichs geplant und eine Genehmigung dazu beim Kreis beantragt werden, weil im Rahmen der Planung eines Wohnquartiers auf dem Sportplatz und einer neuen Schule nördlich der großen Turnhalle mehr Freiflächen benötigt werden.

Die Schule ist in einer flächenfressenden Dimension geplant, die im Vergleich zur Dimension der geplanten Wohnbebauung mit über 200 Wohneinheiten anmutet wie das Schloss von Versailles. Die eben fertiggestellte Schule in Bünningstedt und ihre Grundflächendimension lässt vermuten, dass der Architekt bei seinen Selbstverwirklichungen das kritische Thema Flächenverbrauch als störend empfindet.

Würde dagegen flächensparend gebaut, könnte das Biotop als Refugium für bedrohte Arten, als Naherholungsort für die zukünftigen Bewohner*innen und als Lernort für die Schule erhalten bleiben.

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