Kleine Forscher machen grosse Entdeckung |
Thomas Behrends, Biologe und Käferspezialist, konnte kaum glauben, was er im Eimer sah, den die Kinder ihm brachten: Schlammschwimmer, Hygrobia hermanni. Diese zehn Millimeter großen Wasserkäfer galten über 100 Jahre als verschollen oder ausgestorben und wurden in Schleswig-Holstein erst vor 14 Jahren wiederentdeckt und bislang in kaum 15 Teichen gefunden. Vorher gab es nur vereinzelt Funde im Rheinland. Dass sich diese
Schlammschwimmer (Hygrobia hermanni) im Aquarium der Bachforscher seltenen Käfer nun in beachtlicher Zahl in einem Teich in Ammersbek angesiedelt haben, darf als kleine
Sensation gesehen werden.
Die Kinder hatten ihre besondere Freude an den Schlammschwimmern, denn diese gaben in der Hand, wenn sie sich bedroht fühlten, ulkige Geräusche von sich. Prompt wurden sie „Quietschkäfer“ getauft. Biologe Behrends von der NABU-Landesstelle Wasser erklärte begeistert den Trick der Käfer, die bei Berührung quietschen, indem sie ihre Deckflügel am Hinterleib reiben, und freute sich über die unerwartete Entdeckung. Die beiden Bachforschertage der NABU-Gruppe Ammersbek kamen bei den 37 Kindern
Bachforscher nach erfolgreichem Forschungsprogramm am 20.8.2010 aus Ammersbek, Bergstedt, Großhansdorf
oder Bargteheide gut an, denn auch sonst war der Fang von Kleingetier in der Bredenbek und in den umliegenden Teichen sehr erfolgreich. Molche, Ruderwanzen, verschiedene Libellenlarven, Wasserskorpione und sogar ein echter Medizinischer Blutegel wurden in die bereitstehenden Aquarien sortiert. Es zeigte sich wieder einmal, dass die Ammersbeker Gewässer, so unscheinbar sie auch wirken, eine Menge interessantes Leben beherbergen, so dass sogar Profi-Forscher aus dem Häuschen geraten.