NABU - Gruppe Ammersbek e.V.


Schutz von Spalten und Löchern

NABU Ammersbek rettet Fledermaus-Winterquartier.

Seit Ende 2009, als dem Zoologen Thomas Behrends eine Rauhaut-Fledermaus entgegen purzelte, ging der NABU-Gruppe Ammersbek die imposante Eiche, Rauhaut-Fledermaus
Rauhaut-Fledermaus, die 2009 aus der Eiche fiel
die dieser streng geschützten Tierart ein Winterquartier bot, nicht mehr aus dem Sinn.

Der Baum hatte nämlich ein Problem, das längerfristig zu seinem Absterben führen würde: Er stand in Rathausnähe auf einer Pferdeweide, und infolge von Bodenverdichtung durch weidende Rinder und Pferde schauten seine Wurzelhälse heraus. Diese wurden von den eisenbeschlagenen Hufen der Pferde, die sich gern im Baumschatten aufhielten, nachhaltig verletzt. So konnten Pilze und Bakterien eindringen und die Fledermauseiche schädigen. Der Fachmann der Unteren Naturschutzbehörde in Stormarn und die vom NABU hinzugezogenen Experten der Bergstedter Firma Biotop konnten bereits die Folgeschäden in der Krone erkennen: reduziertes Blattwerk und viel Totholzbildung.

Irgendetwas musste getan werden, das sah auch der Eigentümer der Pferdeweide, Martin Timmermann und sagte seine Bereitschaft zu, hier mit dem NABU zusammenzuarbeiten. Aber Baumsanierung ist teuer, für Landwirte, die etliche alte Eichen auf ihrem Grund haben, kaum zumutbar. Fledermaushöhleneingang
Eingang zur Höhle der Fledermäuse
Laienhafte Versuche, an dieser Eiche herum zu sägen, die nach Schätzung der Baumspezialisten weit über 400 Jahre alt ist, führen zu mehr Schaden als Nutzen.

Schnelle Hilfe in der Not bot das Kieler Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume (MLUR). Nachdem der NABU Eigenleistungen von14% der Kosten angeboten hatte, bekam die Gruppe innerhalb von zwei Tagen die mündliche Zusage für Fördermittel aus dem Artenschutztopf und die schriftliche Genehmigung für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn.

Deshalb konnte die Eiche noch von den beiden Biotop-Baumklettern Jan Voss und Marc Wolgast mit Fingerspitzengefühl saniert werden, bevor die ersten Vögel ihre Nester dort bauen. Dabei ließen sie Totholz, das nicht fallgefährdet war, für Käfer und Spechte stehen und fanden auch den Eingang in ein tiefes Höhlensystem. Nun soll die Firma im Auftrag des NABU das Fledermausparadies noch einzäunen, so dass die Wurzeln zukünftig vor Pferdehufen geschützt sind.

 

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