NABU - Gruppe Ammersbek e.V.


Spaziergänger mit Kneifzange?

Mutwillige Zer­stö­rung im Na­tur­schutz­ge­biet

Das Na­tur­schutz­ge­biet Heid­kop­pel­moor ist sehr klein, aber von hoher Ar­ten­viel­falt. Des­halb ist nicht nur der Moor­kern ge­setz­lich ge­schützt, son­dern auch die Wie­sen drum­herum. Wie in allen Na­tur­schutz­ge­bie­ten ist es vor­ge­schrie­ben, auf den We­gen zu blei­ben und Hun­de an der Lei­ne zu füh­ren. Da­mit die Wie­sen nicht ver­bu­schen und be­droh­te Pflan­zen und In­sek­ten er­hal­ten blei­ben und sich wei­ter ent­wickeln, muss das Gras jähr­lich ge­mäht oder bes­ser noch ab­ge­wei­det wer­den.

Mä­hen und das Mahd­gut weg­zu­brin­gen, da es we­gen des ho­hen Nähr­stoff­ein­trags nicht lie­gen blei­ben darf, kos­te­te die Ge­mein­de Ammers­bek je­des Jahr viel Geld, da­her hat­te die dor­ti­ge NABU-­Gruppe vor­ge­schla­gen, die so­ge­nan­nte „Klei­ne Heid­koppel“ an den Demeter­hof Gut Wulfs­dorf zu ver­pach­ten, der auch die be­nach­bar­te gro­ße Wie­se pflegt.

Für den Na­tur­schutz op­ti­mal ist eine Be­wei­dung mit we­nigen Rin­dern. Da dies aber ei­nen Zaun er­for­der­te, ohne dass der Hof von der Wie­se ei­nen nen­nens­wer­ten Er­trag ge­habt hät­te, warb die NABUGruppe Ammers­bek bei der BINGO-­Umwelt­lotterie För­der­mit­tel für Mate­ri­al ein und er­rich­te­te zu­sam­men mit mit dem Wulfs­dorfer Hof ei­nen Zaun um die Klei­ne Heid­kop­pel und die be­nach­bar­te gro­ße Wie­se. Seit gut ei­nem Mo­nat schützt nun ein drei­facher Stachel­draht­zaun die Wie­sen und die Rin­der, viel Schweiß und Geld haben Na­tur­schüt­zer und Bio­bau­er hinein­ge­steckt.

Teurer Stacheldraht mutwillig durchgeschnitten
Teurer Stacheldraht mutwillig durchgeschnitten
Nach vier Wochen Be­wei­dung mit braun­bun­ten Küh­en und Och­sen fand Land­wirt Georg Lutz in der ver­gan­ge­nen Woche nun aber am An­fang und am En­de des ehe­ma­li­gen Tram­pel­pfa­des durch die Wie­se den Zaun durch­schnit­ten. Er er­stat­te­te so­fort An­zei­ge. Ver­mut­lich hat­te sich ein Spazier­gän­ger in sei­nem ver­mein­tli­chen Recht be­schnit­ten ge­fühlt, ab­seits des We­ges durch die Wie­se zu ge­hen, und brach­te ei­ne Kneif­zan­ge mit.

Die NABU-­Gruppe Ammers­bek ist sehr be­trof­fen. Der Zaun, der mit Zu­stim­mung der Na­tur­schutz­be­hör­de, mit vie­len Stun­den Ar­beits­ein­satz und mit Gel­dern des Lan­des Schleswig-­Holstein er­rich­tet wur­de, schützt nicht nur die Wie­sen und die Rin­der, son­dern schont auch die Fi­nan­zen der Ge­mein­de Ammers­bek und da­mit die Geld­bör­se der Steuer­zah­ler.

 

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