NABU - Gruppe Ammersbek e.V.


Die Lottbeker Dorflinde von 1797

Die Linde am U-Bahnhof Hoisbüttel, die im zugewucherten alten Kaffeegarten der historischen Gaststätte "Lottbeker Krug" steht ist eine der ältesten Linden Ammersbeks. Das Gebäude wurde 1779 errichtet und spätestens dann wurde sie gepflanzt. Nur 3 Linden am Wulfsdorfer Weg sind noch rund 100 Jahre älter.

Linden haben seit jeher eine große Bedeutung in Europa, sie waren Treffpunkt oder wurden für ein bedeutsames Ereignis wie Kirchengründung, Hofgründung oder Geburt des Erben gepflanzt. In ganz Deutschland gibt es Sommer- und Winterlinden, die Gerichtslinden, Tanzlinden, Kirchenlinden oder sogar Freiheitslinden heißen. Die Winterlinde war 2016 der Baum des Jahres.

Unter den vielen alten Dorflinden in Deutschland, die häufig als Naturdenkmal geschützt sind, gibt es sogar noch mehrere tausendjährige Linden, sie haben einen beträchtlichen Teil deutscher Geschichte erlebt.

Auch die Linde vom Lottbeker Krug kann auf einen großen Teil Ammersbeker bzw. Hoisbüttler Geschichte zurückblicken:

1797: Joachim Hack errichtet bei der Brücke über die Lottbek eine Gastwirtschaft mit Bier– und Branntweinausschank.

1881: Ferdinand Harten wird Besitzer des Lottbeker Kruges

1907: Kleinbahnlinie nach Wohldorf eröffnet; Haltestelle Lottbek

Lottbeker Krug 1908, ganz rechts die Linde (Quelle: hamburg-bildarchiv.de)

1910: Außer dem Lottbeker Krug gibt es nur 5 Häuser in Lottbek

1913: Milchkutscher Fick stirbt bei Zusammenstoß mit der Kleinbahn

1925: U-Bahnlinie nach Ohlstedt geht in Betrieb: Haltestelle Hoisbüttel

1930: Erste Häuser auf der Kreiskoppel (An der Lottbek)

1930er: Beginn Fahrradaufbewahrung am Bahnhof bis 1960er

1932: Erstes Reitturnier auf dem Turnierplatz (dort heute Siedlungs- und Gewerbegebiet Georg-Sasse-Str./Langenkoppel, B-Plan 14)

1936: Einstellung auch des Güterverkehrs auf der Kleinbahnstrecke

1949: Kleinsthöfe im Volksdorfer Weg und Am Wolkenbarg

1955: Gründung Hoisbüttler SV mit Sportplatz zwischen Bahndamm und Lottbek

Bahnhofsbereich 1955 (Quelle: Plankammer Hamburg)

1956: Max und Elsa (Tante Elli) Dudzinski pachten den Lottbeker Krug

1962 + Folgejahre: Großflächige Bebauung Lottbeks

1965: Bezug der Schule im Teichweg

1978: Hoisbüttel & Bünningstedt werden zur Gemeinde Ammersbek

1986: B-Plan 14 “Lottbek/Langenkoppel”, Linde nach B-Plan geschützt

2010: Endgültige Schließung der Gastwirtschaft

2017:  Die Dorflinde vom Lottbeker Krug  nach 220 Jahren gefällt ??

Der mächtige Stamm der Linde vom Lottbeker Krug 2012: Über 5 m Umfang