NABU - Gruppe Ammersbek e.V.


 

Kleiner Irrtum im Prinzenreich

Frösche sind doch zum Küssen da, ……….oder??

Das zumindest dachte Prinz Ferdinand Frosch von Lottbek-Stauteich, als er an einem Märzmorgen 2016 nach einem fetten Brummer zum Frühstück Ausschau hielt.

Nicht so jedoch Gerda Graureiher, sie erwachte mit knurrendem Magen, reckte und streckte sich und machte sich auf zum Stauteich, um dort ausgiebig zu frühstücken. Nachdem sie eine Stunde lang nur Kleinigkeiten erbeuten konnte und immer noch sooo hungrig war, sah sie einen schönen großen Frosch, den Prinzen Ferdinand, der seinerseits auf sein Frühstück wartete.

Es kam, wie es kommen musste, Gerda nahm den nichtsahnenden Prinzen ins Visier und schnappte ihn sich: happs!  Da zappelte und strampelte er nun, der arme Prinz Ferdinand Frosch von Lottbek-Stauteich, im langen Schnabel von Gerda Graureiher.  Die aber hatte arge Mühe, ihn sich schnabelgerecht und schluckbereit zurecht zulegen, dauernd ragten Arme und Beine heraus, so dass sie ihn nicht verschlingen konnte.  So ließ sie ihn fallen und schnappte ihn sich erneut.

Da reichte es Prinz Ferdinand und er schrie: „ Heeeh, du gieriges Ungeheuer, was soll denn der Unsinn??? Ich bin doch kein Frühstück, ich bin ein Prinz und Prinzen werden nicht gefressen, sondern geküsst!! Weißt du das denn nicht, du dummer Vielfraß?!?“

Gerda legte den Kopf schief und staunte! „Wie bitte, du ein Prinz? Nee, dafür bist du viel zu unhöflich, ich glaube dir kein Wort!!“, sagte sie und versuchte erneut, ihn zu verschlingen. Darauf wurde er noch ungehobelter. Gerda schüttelte nur den Kopf, sodass dem  Prinzen Ferdinand schwindelig wurde und er nicht mehr zappelte.

Das war Gerdas Chance, sie schaffte es endlich ihn in einem Stück zu verschlingen. Sie schluckte einmal, zweimal, doch nun saß er im Hals fest! Sie schluckte noch einmal, aber es ging einfach nicht. Da nahm sie zwei große Schluck Wasser und nun klappte es zu ihrer sichtlichen Erleichterung!  Prinz Ferdinand Frosch von Lottbek-Stauteich ward nicht mehr gesehen!

Und die Moral von der Geschicht: Glaub nicht alles, was in Märchen steht, denn sonst musst du hungern!

Beobachtet und aufgeschrieben von Alexandra Pampel, Foto Thomas Fritz, 23.3.2016

Nachbarschaftsstreit vor Ostern



Herr Kleiber (wohnhaft im Manhattanwald-Kahlschlag) hat seine fast fertige Wohnung Frau Kleiber vorgestellt und ihr alle Details gezeigt: Höhle im Astloch einer Erle an der Moorbek - mit Blick aufs Wasser! - mit einer kunstvollen Haustür aus Lehm und drinnen einem Futon aus Gras, Haaren und Federn als Sitz-, Schlaf-, und Brutgelegenheit. Frau Kleiber war schwer begeistert, durfte sich aber nicht lange darüber freuen.

Ihr Nachbar, der Herr Mittelspecht, ein Meister des Höhlenbaus, betrachtete das Ganze und schüttelte den Kopf: "So'ne kleine Höhle mit so einer winzigen Haustür, wer soll denn da reinpassen??!? Die armen Kinder, viel zu eng, so geht das aber nicht!!" Sprachs und flatterte engagiert tatendurstig zu Kleibers an die Haustür und fing an zu arbeiten. Die Haustür wurde Stück für Stück ausgehebelt, der komische Grasteppich rausgeholt, die Höhle innen ausgebessert, der Eingang noch vergrößert - fertig!!
 
Nun hätte man meinen können, dass Ehepaar Kleiber höchst dankbar für diesen nachbarschaftlichen Einsatz sein sollte, aber von wegen: ein Blick zum Partner genügte und beide stürzten sich wütend auf Herrn Mittelspecht, von dem nur noch ein bisschen Hinterteil und Schwanz heraus guckte, und attackierten ihn mit Schnabelhieben und äußerstem Protestgeschrei!   Herr Mittelspecht tauchte wieder auf, irritiert und wollte erklären, durfte aber nicht, die Schnabelhiebe gingen weiter. Es folgte eine endlose Debatte, bei der Herr Mittelspecht schließlich aufgab und sich enttäuscht davonmachte.

Was soll's, Undank ist eben der Welten Lohn!!

Heute morgen hat Ehepaar Kleiber wieder eine neue Tür eingesetzt, wie lange sie hält ist allerdings ungewiss, bei so vielen gutmeinenden Nachbarn...

Mittelspecht

Beobachtet und aufgeschrieben von Alexandra Pampel, 25.3.2015